Warum möchten Sie Bürgermeister werden?
Seit nunmehr fast zwölf Jahren bin ich 1. Bürgermeister in Pettendorf. In dieser Zeit habe ich in Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat sehr viele Projekte umsetzen können und viele wichtige und richtige Entscheidungen für die Zukunft unserer Gemeinde getroffen. Mit dem Prozess Pettendorf 2030 stellen sich jetzt neue Aufgaben, die ich mit gewohnt hoher Motivation und Zielstrebigkeit anpacken werde.
Wieso sind Sie der Richtige für das Amt des Bürgermeisters?
Ich kann nunmehr bereits auf über 30 Jahre Berufserfahrung zurückgreifen, davon war ich 22 Jahre in leitender Position und in Führungsverantwortung. In den zwölf Jahren im Bürgermeisteramt konnte ich mir zu meinen mitgebrachten Qualifikationen zusätzlich ein großes Wissen erarbeiten, das ich gerne weiter zum Wohle unserer Gemeinde einsetzen will. Durch meine weiteren Aufgaben im Schulverband, im Wasserzweckverband und im Bayerischen Gemeindetag kann ich einen breiten Horizont abdecken, der ebenfalls unserer Gemeinde zu Gute kommt. Gemeinsam mit den Bürgern an Verbesserungen für uns alle zu arbeiten, macht mir nach wie vor große Freude.
Wie sehen Sie die Gemeinde gegenwärtig aufgestellt?
Wir haben viele wichtige Aufgaben bereits sehr gut gelöst. Hierzu zähle ich unser umfassendes Kinderbetreuungsangebot und unsere Schullandschaft in Pettendorf und Lappersdorf. Das schnelle Internet ist in Pettendorf erfolgreich umgesetzt, wir haben eine flächendeckende Versorgung mit 50 MBit bereits 2013 fertiggestellt, wofür uns viele Gemeinden beneiden. Wir haben ebenso die gemeindeweite Kanalisation fertiggestellt und einen Anschlussgrad von 99,7 % erreicht. Im Bereich der Straßen konnten wir durch rechtzeitige Maßnahmen die erforderliche Erneuerungsquote halten, der Straßenzustand ist überwiegend gut. Unsere älteren Liegenschaften sind energetisch saniert, Verwaltung, Bauhof und Feuerwehren auf neuestem Stand der Technik. Die Zusammenarbeit mit den Bürgern und den Vereinen haben wir auf eine sehr gute Basis gestellt. Ich habe hoch motivierte Mitarbeiter, mit denen ich sehr gut zusammenarbeite. Sie sind ein großes Kapital für eine funktionierende Gemeinde!
Wie sieht die Zukunft mit Ihnen als Bürgermeister aus?
Eine wichtige Aufgabe ist es, die jetzt erarbeiteten Rahmenbedingungen, sprich infrastrukturelle Einrichtungen, zu erhalten. Während in großen Gemeinden Infrastrukturmaßnahmen wegen der höheren Nachfrage fast von alleine entstehen, muss eine Gemeinde wie Pettendorf hier aktiv und vorausschauend planen, handeln und wenn nötig unterstützen. Ein Nahversorgungsangebot in Kneiting ist hierfür nur ein wichtiges Beispiel. Dazu gehört auch ein gesundes Wachstum in den Ortsteilen, damit für all unsere Einrichtungen auch die nötige Basis vorhanden ist.
Wir werden die Energiewende mit dem Instrument unseres Energienutzungsplanes unterstützen, der Schwerpunkt liegt hier sicherlich in Einsparpotentialen im Strom- und Wärmeverbrauch. Die Energie, die nicht verbraucht wird, muss man nicht teuer erzeugen oder von weit herleiten!
Worauf würden Sie im Fall Ihrer Wahl das Hauptaugenmerk richten?
Neben der Energiewende ist sicherlich der demografische Wandel mit all seinen Herausforderungen auch die nächsten sechs Jahre das wichtigste Thema. Wir brauchen auch in Pettendorf die notwendigen Strukturen und Einrichtungen für eine älter werdende Gesellschaft. Dies in einem Netzwerk des Miteinanders der Generationen zu gestalten und mit entsprechenden Angeboten umzusetzen ist die große Zukunftsaufgabe. Dazu sind die Instrumente der Dorferneuerung und der Städtebauförderung zu nutzen, um diese Strukturen auch finanziell schultern zu können. Dies ist bereits auf den Weg gebracht und wird in den kommenden Jahren umgesetzt.
Wie steht es Ihrer Meinung nach um den Finanzhaushalt derzeit? Was würde sich unter Ihnen ändern?
Eine solide Finanzpolitik orientiert sich nicht alleine am Schuldenstand, auch wenn dies zurzeit sehr populär scheint. Es sind immer auch die geschaffenen Werte zu betrachten! Es ist, so denke ich, nachvollziehbar, dass eine Generation nicht Werte für die nächsten 20-50 Jahre schaffen kann, dies alles aber sofort bezahlen soll. Das würde die aktuelle Liquidität und damit Handlungsspielräume für die Menschen, die heute leben, einschränken. Grundsätzlich gilt auch in einer Gemeinde unternehmerisches Denken. Langlebige Anlagegüter sollten auch langfristig finanziert werden, da diese Werte auch in der Zukunft Bestand haben.
Die Gemeinde Pettendorf hat über die letzten zwölf Jahre trotz sehr hoher Investitionen ihre Schulden halbiert, der aktuelle Wert liegt bei nur 135 € pro Einwohner! Der bayerische Durchschnitt vergleichbarer Kommunen liegt bei 689 €. Die Steuerkraft unserer Gemeinde steigt kontinuierlich, auch diese positive Entwicklung zeigt somit die Richtigkeit meiner Politik der letzten Jahre. Stellt man unsere Rücklagen von nahezu 660.000 € und die noch zu erwartenden Zuwendungen den Schulden gegenüber, zeigt sich, dass wir unterm Strich schuldenfrei sind! Deswegen müsste hier aus meiner Sicht nichts geändert werden.
Persönliche Anmerkungen:
Die letzten zwölf Jahre waren sehr intensiv und haben viele neue Herausforderungen an mich herangetragen. Ich kann dankbar auf eine erfolgreiche Zeit zurückblicken. Dieser Erfolg war möglich durch die Unterstützung im Gemeinderat, dem motivierten Einsatz meiner Mitarbeiter, der guten Zusammenarbeit mit den Vereinen und den Nachbargemeinden und vor allem auch durch die Unterstützung meiner Frau. Dafür sage ich herzlich Danke!